Therapeutischer Garten

Die erste Therapiestunde – wie läuft ein Erstgespräch ab?

März 28, 2025 | Allgemein

Der erste Gang zur Therapeutin oder zum Therapeuten ist für viele Menschen ein aufregender Schritt – oft begleitet von gemischten Gefühlen. Gedanken wie:
„Was erwartet mich wohl?“
„Wie viel muss ich erzählen?“
„Was, wenn die Person unsympathisch ist?“

Diese Fragen sind völlig verständlich. Schließlich geht es um dein Leben, um tiefe und persönliche Einblicke. Und genau deshalb ist das Wichtigste vorab: Alles kann, nichts muss.

Wozu dient ein Erstgespräch?

Das Erstgespräch ist vor allem ein Kennenlernen – auf beiden Seiten.
Für dich bedeutet das: Du darfst ganz bewusst schauen, ob du dich wohlfühlst. Ob Vertrauen entstehen kann. Und wenn du spürst, dass die Chemie nicht passt, ist das vollkommen in Ordnung. Du bist zu nichts verpflichtet und darfst dir in Ruhe eine andere Person suchen.

Für den Therapeuten oder die Therapeutin geht es darum, dein Anliegen zu verstehen und einzuschätzen, ob die eigene therapeutische Methode für dich hilfreich sein kann. In manchen Fällen – etwa bei einem sehr spezifischen Thema – kann es sinnvoll sein, eine Weitervermittlung vorzuschlagen. Aber keine Sorge: Du wirst nicht einfach weggeschickt. Meist ergibt sich ganz natürlich im Gespräch, ob es für beide Seiten passt.

Wie läuft das Erstgespräch ab?

Der Ablauf kann je nach Therapeut*in und Arbeitsweise leicht variieren. In der Regel sieht es so oder ähnlich aus:

Du kommst an, wirst begrüßt. Der*die Therapeut*in stellt sich vor und erzählt vielleicht kurz etwas zur eigenen Arbeit. Wenn du Fragen hast, darfst du sie jederzeit stellen – schon zu Beginn oder auch zwischendurch.

Dann bekommst du Raum, zu erzählen, was dich hergeführt hat. Vielleicht weißt du das ganz klar – vielleicht fühlst du einfach nur, dass es dir nicht gut geht. Beides ist völlig okay. Du musst nichts „perfekt“ formulieren oder „richtig“ erzählen. Es geht nicht darum, eine Geschichte abzuliefern – sondern einfach da zu sein, mit dem was gerade ist.

Der Therapeut oder die Therapeutin stellt vielleicht Fragen zu deinem aktuellen Leben, zu belastenden Situationen oder auch zu deiner bisherigen Geschichte. Dabei wirst du merken: Du bestimmst selbst, wie viel du erzählen möchtest. Wenn sich etwas nicht gut anfühlt, darfst du es lassen. Das ist kein Verhör – es ist dein Raum.

Was ist, wenn ich nicht weiß, warum ich hier bin?

Auch das ist vollkommen legitim. Manche Menschen kommen mit einem klaren Anliegen. Andere fühlen einfach, dass sie Unterstützung brauchen, können es aber noch nicht genau benennen. Du musst nichts liefern – du darfst einfach ankommen. Alles, was du mitbringst, ist willkommen.

Und falls du weinen musst – das ist in Ordnung. Es darf emotional werden. Taschentücher liegen bereit.

Wie geht es danach weiter?

Am Ende des Erstgesprächs wird meist gemeinsam geschaut, wie es weitergehen könnte.
Möchtest du einen weiteren Termin vereinbaren? In welchem Rhythmus könnte die Therapie stattfinden – wöchentlich, 14-tägig oder anders? Oder brauchst du erst einmal Bedenkzeit? Auch das ist völlig in Ordnung.

Und wenn du dich entscheidest, die Therapie nicht fortzusetzen – egal aus welchem Grund – ist auch das dein gutes Recht. Du musst dich nicht erklären oder rechtfertigen.

Fazit: Ein erster Schritt mit Wirkung

Ein Erstgespräch ist mehr als ein formeller Termin. Es ist ein behutsamer Anfang – ein Raum, in dem du mit all deinen Fragen, Unsicherheiten und Gefühlen willkommen bist.
Manchmal entsteht schon in diesem ersten Kontakt etwas Entscheidendes: das Gefühl, gesehen zu werden. Und manchmal ist das der Moment, in dem inneres Wachstum beginnt.

Du möchtest einen Termin für ein Erstgespräch bei mir vereinbaren? Das kannst du hier